Die Einführung ging sehr schnell, doch wir sind ja nun Camperprofis;o). Nach unserem sehr geräumigen Jimmy in Kanada haben wir nun eine etwas kleinere Version, aber das er-(leben) in Neuseeland soll auch draussen stattfinden, denn es ist Frühsommer. Nach langem überlegen haben wir sie auf den Namen „Chrütze“ getauft. Chrütze hat übrigens fast 400'000 km auf dem Buckel was man ihr bergauf gut anmerkt. Aber sie ist praktisch und doch erstaunlich geräumig.
So konnte es dann losgehen, natürlich auf der linken Strassenseite. Links fahren fiel uns von Anfang an ziemlich leicht, nur mit der linken Hand schalten braucht einige Zeit bis man sich daran gewöhnt. Mitten durch Auckland hindurch ging es nach Norden. Unser erstes Ziel Whangarei was wir problemlos erreichten. Denn Abend verbrachten wir mit Camper einräumen und kennenlernen. Tags darauf besuchten wir den Whangarei Fall, ein Wasserfall wie er im Bilderbuch steht sowie einen Park mit alten Kauri Bäumen. Ein paar dieserBäume sind über 45'000 Jahre und noch aus der prähistorischen Zeit. Irgendwie haben sie im abgeschotteten Neuseeland überlebt. Sie haben eine sehr spezielle Rinde und sindgut zu bearbeiten. Das war natürlich ein Grund für die Einwanderer sie massenhaft zu fällen.
Die zweite Nacht verbrachten wir in einer Strassenbucht in grünen Hügeln neben Schafen und Kühen. Der Norden wird dominiert von Weideland für Schafe, Kühe und Rehe (das landet im Restaurant Frohsinn oder Sternen etc. zur Wildzeit bei uns auf dem Teller :o))
Die Landschaft ist wirklich sensationell. Es hat grüne Alpenwiesen mit Hügeln wie bei uns, tropische Wälder gemixt mit Tannen, Buchten und wunderschönen Stränden und das alles innerhalb weniger Kilometer.
Der folgende Tag brachte uns an die Ostküste des Nordens, genauer gesagt an die Bay of Islands. Unterwegs besuchten wir noch das Hundertwasser Scheisshaus....
Die Bay of Islands war ein Einfallstor der Europäer und der Ort Russel das berüchtigste Nest in der Südsee. Walfänger, entflohene Sträflinge und Piraten hatten hier ihr zu Hause. Heute ist es einfach eine wunderschöne Bucht mit vorgelagerten Inseln. Unser Weg ging aber weiter zum Cape Reinga, dem nördlichsten Punkt von Neuseeland. Dort treffen der Südpazifik und die Tasmansee aufeinander, was man an der Wasserströmung gut erkennen konnte. Es sind steil aufragende Klippen mit teils wunderschönen Sandstränden aber ungeeignet zum Baden. Eine Augenmerk ist auch der wunderschöne Leuchtturm.
Das es bereits dunkel wurde entschieden wir uns wieder für die Variante Strassenbucht. Es gab einen schönen Sonnenuntergang und eine ruhige Nacht, bis es früh am Morgen ans Fenster klopfte. Es war ein Mitarbeiter des DOC (Department of Conservation) der uns mitteilte das es nicht erlaubt ist hier wild zu campen, da es ein Nationalpark ist. Wir mussten einfach die Campgebühr von 7 Dollar pro Person bezahlen. Ein Blick die Strasse hinunter zu den nächsten Buchten zeigte das wir nicht die einzigen waren:o)
Heute mussten wir die ganze Strecke wieder zurückfahren und machten dabei einen Abstecher zu den riesigen Sanddünen (ist ja wie in der Sahara) sowie dem Ninenty Mile Beach. Der Beach verläuft, wie der Name schon sagt, 90 Meilen hinunter in den Norden und gehört zum offiziellen Strassennetz. Man kann ihn allerdings nur bei Ebbe befahren, und da schon einige Fahrzeuge im Sand stecken blieben und vom Meer verschluckt wurden besteht keineVersicherung auf das Fahrzeug - da löhnd mer lieber.....
So fetzten wir mit „chrütze“ den Highway wieder hinunter und besuchten dafür noch ein Kauri Museum.
Auf dem Weg zurück Richtung Auckland fuhren wir die andere Küstenseite. Die Strasse führte durch Märchenhafte Wälder, ein Mix aus Kanada und Tropen, die Strassen aber so kurvig wie in den Alpen. Den grössten Kauri Baum Neuseelands schauten wir uns auch noch an. Nach der Erfahrung mit dem DOC Beamten suchtenwir heute einen DOC-Campground auf, da wir wieder einem Nationalpark waren. Es dunkelte bereits als wir eintrafen. Nur noch den Camper plazieren und dann schlafen war unser Ziel. Als es auf einmal einen lauten Knall gab!! Erschrocken schauten wir uns an. Das Nachsehen gab uns Gewissheit, dass wir diese Nacht ohne Heckscheibe verbringen. SO EINE SCH....!! Wir hatten die goldene Regel „Nie ohne Einweisung zurücksetzen“ missachtet und dabei einen herausragenden Ast übersehen. „Zum Glück“ war nur die Scheibe zertrümmert und es hatte keinen Schaden an der Carrosserie usw. Es musste ja mal so was kommen. Wir klebten das Fenster mit Abfallsäcken und unserem Vorrat an Pflastern notdürftig zu. Handyempfang hattenwir keinen, so gingen wir schlafen und verschoben das mühsame auf den nächsten Tag.
Tja, am nächsten Morgen stellten wir fest, das es leider kein schlechter Traum war. Wir fuhren los, bis wir Empfang hatten und riefen bei der Vermietstation an. Zum Glück waren wir nur 3 Fahrstunden von Auckland weg und sie meinten, das beste wäre wenn wir bei ihnen vorbeikommen würden. Das kam uns auch entgegen, da wir sowieso wieder durch Auckland mussten. Zu unserem Glück war eine Scheibe vorrätig und so konnten wir bereits am Abend mit neuer Heckscheibe weiterfahren. Die Scheibe hat ein paar Souvenirs gekostet.:-)
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