Wir hielten natürlich sofort an und stiegen aus um uns das genauer anzuschauen. Ganz an den See konnte man leider nicht, da der Boden nicht fest genug war. Es hielten auch viele andere Camperreisende an und man war sich einig, dass es sich um einen Salzsee handeln muss. Die zweite Attraktion war dieser eingesunkene Pw und der ebenfalls eingesunkene kleine Traktor der ihn rausziehen wollte. Ein zweiter, noch grösserer Traktor um beide raus zu ziehen, wurde gerade abgeladen. Daneben standen 3 Deutsche mit säuerlicher Miene,naja,man kann halt nicht jede Attraktion direkt mit dem Auto anfahren.;o)
Bevor wir den Nationalpark erreichten übernachteten wir noch im Dorf der Riesenlanguste. Nur 20 m vom Beach entfernt!
Am nächsten Tag lag der Nationalpark dann in Reichweite. Kurz vorher stoppten wir noch für ein paar Fotos und wir waren auch nicht sicher ob wir die richtige, einsame Nebenstrasse erwischt hatten. Da kam doch tatsächlich der Freund und Helfer mal zu richtigen Zeit! Er meinte, wir seien auf dem richtigen Weg und das Wildlife im Park sei super. Von den aktuellen Überschwemmungen im Bundesstaat Vicoria war hier glücklicherweise nichts zu sehen, so freuten wir uns auf 3 tolle Tage.
Wir erwischten einen schönen Stellplatz mitten im Wald mit Feuerstelle und richteten uns ein. Das heisst, Tisch und Stühle raus und Vorzelt aufgestellt. Das schöne an einem Campervan ist, dass man immer draussen in der Natur ist.
Es dauerte dann auch tatsächlich nicht lange, bis wir die ersten 2 Koalas entdeckten, hoch oben in den Bäumen. Wahnsinn wie hoch die Klettern! Die Blätter die sie mögen sind meist ganz oben, ca. 20 – 30 Meter hoch. Nach dem Essen schlafen sie dann dort oben gemütlich ein und schaukeln im Wind. Ob wohl schon mal einer runtergefallen ist ?:o)
Mit der Dämmerung begann der Wald dann richtig zu leben. In den Büschen entdeckten wir die ersten Känguruhs die aber meistens abhauten wenn man Ihnen zu nahe kam. Aber das ist ja gerade das witzige, wenn eine Känguruh mit Riesensprüngen das Weite sucht. Als wir am Feuer sassen waren wir dann regelrecht umzingelt von Oppossums und die Koalas können einen Lärm machen das glaubt man kaum. Es tönt wie ein Wildschwein!!:o)
Tags darauf machten wir uns auf eine längere Wanderung durch den Park. Der Mt. Eccles ist ein alter erloschener Vulkan mit einem Kratersee und einem versteinerten Lavastrom. Wir folgten dem Lavastrom und sahen unterwegs ein paar Koalas in den Bäumen und einen Markus, der auf einmal stehen blieb und einen Riesensatz zurück machte. Völlig aufgeregt rief er „Schlange“!! Was Sandy gar nicht witzig fand!! Die Schlange verschwand 2 Meter vor ihm gerade in den Büschen. Es war eine dicke, schwarzbraune Schlange und wie sich herausstellte, konnte das in dieser Gegend nur eine Tiger Snake sein. (Ziemlich giftig!) Aus Gesundheitstechnischen Gründen verzichteten wir darauf, die Schlange für ein Foto aus den Büschen zu holen :o)
Dafür erwischten wir später noch einen Koala dabei, wie er über den Boden huschte um zu einem anderen Baum zu gelangen. So konnten wir ein paar schöne Fotos aus der Nähe machen.
Als wir von der Wanderung zurückkamen, hatte sich neben uns eine grössere Gruppe Männer eingerichtet. Einige von Ihnen waren Aboriginies. Beim Eindunkeln, wir waren gerade am grillen, war dann ein Didgeridoo zu hören. Einer der Männer winkte uns zu, wir sollen doch rüberkommen, also gesellten wir uns zu Ihnen. Während der älteste das Didgeridoo spielte waren alle ganz still und andächtig. Nach dem Spiel kamen wir ins Gespräch und er fragte uns ob wir das schon mal gehört hätten. Wir meinten nur, dass es bei uns in der Schweiz ein ähnliches Instrument gäbe, das Alphorn :-). Und siehe da, er kannte das Alphorn!:o) Wie sich dann herausstellte, war der Didgeridoo-Spieler so etwas wie ein „spiritueller„ Lehrer der anwesenden Gruppe. Die Gruppe bestand komplett aus Aboriginiestämmigen Leuten, sowie noch einem weiteren Betreuer. Sie verbringen hier 5 Tage in der Natur und versuchen den Leuten aus der Gruppe (Vorstrafen, Essstörungen, Alkohol etc.) wieder Wurzeln zu vermitteln wie er meinte. Wir verbrachten den ganzen Abend bei Ihnen und hörten spannende Geschichten und Ansichten. Zum Schluss spielte er nochmals extra für uns sein Didgeridoo und wir mussten unser „Totem“ auswählen. Dass ist jenes Tier, dass einem als erstes in den Sinn kommt wenn man das Didgeridoo hört. Echt ein faszinierender und lehrreicher Abend. Känguruhs, Koalas, Opossums, Giftschlangen und ein Lagerfeuerabend im Wald mit Aboriginies – mehr Australien geht kaum!
Die tierischen Erlebnisse aus dem Mount Eccles Nationalpark haben wir in einem kleinen Video zusammengefasst. Untermalt mit dem Didgeridoo Sound des Aboriginies. Wir sind ja richtige Videobastler! :-)
Nach den 3 Tagen, machten wir uns dann auf in Richtung Melbourne. Wir fuhren der bekannten Great Ocean Road entlang. Eine der angeblich schönsten Küstenstrasse der Welt. Und sie ist wirklich eine wunderschöne Küstenstrasse. Unterwegs gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten im Abstand von nur wenigen 100 Metern. Die wohl bekanntesten sind die London Bridge sowie die 12 Apostel, von denen aber mittlerweile nur noch 8 stehen.
Ein Highlight ist aber auch die Strasse selbst, mit ihrer kurvigen Streckenführung direkt über dem Ozean. Wir hielten immer wieder für kurze Stopps, um die wunderbare Aussicht zu geniessen und so dauerte die Fahrt den ganzen Tag. Am Ende der Great Ocean Road waren wir dann nur noch 50 Kilometer von Melbourne weg.
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http://picasaweb.google.com/114080999790612513389/EcclesUndGreatOceanRoad#